Hier ein paar Fotos und der Bericht eines Reisenden, der versucht all unsere Erlebnisse und Erfahrungen wiederzuspiegeln:
Am 05. April 2014 machte sich ein kleine Gruppe aus Bramsche und Umgebung auf den Weg ins französische Burgund, genauer gesagt in einen kleinen Ort Namens Taizé, nördlich von Lyon. Schon auf der Busfahrt hatte die kleine Gruppe aus acht Firmbewerbern und Ihren Begleitern eine Menge Spaß und so vergingen die zwölf Stunden wie im Flug. Kartenspiele, Gespräche oder einfach nur ein paar kleine Nickerchen und schon waren wir in Taizé. Freuen konnten wir uns auf eine Woche mit durchgehend super Wetter, mit viel Sonnenschein und vielen neuen Erfahrungen.
Das Leben in Taizé ist schon etwas anders als hier. Nach dem morgendlichen Gebet, gab es erst einmal ein Frühstück. Baguettebrötchen mit Schokolade und dazu Kakao oder Tee. Gestärkt durch Gebet und Frühstück trafen sich die Gruppen zu ihren täglichen Bibelgesprächen und gespielt wurde natürlich auch. Ob Kistensingen, Squird, Ninja oder den Werwölfen aus dem Düsterwald, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen hatten viel Spaß und Abwechslung. Mittags stand dann das zweite Gebet an, bevor es eine leckere Mahlzeit gab. Nachmittags standen im Wechsel Bibel-/Spielestunden oder ein Dienst auf dem Stundenplan. Dieser Dienst, zum Beispiel Putzen der Toiletten und Duschen oder Müllsammeln, war durch die vielen Helfer jedoch immer sehr schnell erledigt und alle konnten noch etwas Freizeit und das schöne Wetter genießen, bevor es zum Abendbrot ging. Der Tag endete mit dem dritten Gebet in der Kirche und einigen anschließenden Treffen am Oyak, dem Kiosk in Taizé, bevor dann um halb zwölf Nachtruhe war. Dieser Nachtruhe wurde von den Nightgards überwacht und da auch ein Mitglied unserer Gruppe diesem Gards angehörte, wurden unsere Mädels zu einem entsprechenden Song inspiriert, denn sie von da an immer wieder zum Besten gaben: „David, David, ooooh…"
Song ist ein gutes Stichwort, denn Gesang war selbstverständlich ein ganz wichtiger Bestandteil des Lebens in Taizé. Schon die drei Gebete am Tag sind gekennzeichnet von vielen schönen Taizéliedern. Wer sich einmal ein Bild davon machen möchte, gibt einfach Taizé bei YouTube ein. Die Taizégesänge sorgen auch für die wunderbar schöne Stimmung in diesem kleinen französischen Ort, zu dem jedes Jahr unzählige Jugendliche und junge Erwachsene strömen. Die Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft aller tut ihr übriges. Aber auch neben den Gebeten wurde viel gesungen. Bei den bereits angesprochenen Spielen oder auch abends beim gemütlichen Beisammensein. Kennt ihr zum Beispiel die Geschichte vom schwarzen Pony? Oder wie das Liedspiel tatsächlich gesungen wird: „This is the story of my pony, story of my big black pony, this is the story of my pony, this is what she tolds me: Front, Front, Front my baby, side, side, side my baby, back, back back my baby, this is what she tolds me" Dazu tanzt man im Kreis und beim zweiten Teil des Liedes jemanden aus den Umstehenden an, die dann mitmachen/mittanzen. Für viel Erheiterung sorgte auch immer unsere Performance von „Manna manna", die wir wie die Erdmännchen hinter einer Hecke zum Besten gaben.
Ein Hauptbestandteil des Lebens in Taizé sind die dreimaligen Gebete. Wie oben bereits beschrieben wird darin viel gesungen und zwar auf Französisch, Englisch, Deutsch, Latein und anderen Sprachen. Auch die Lesung des Evangeliums erfolgt auf Französisch, Englisch und in Auszügen auch in anderen Sprachen. Zwischen den spirituellen Gesängen gibt es Phasen der Stille um über Gott und das eigene Leben nachdenken zu können. Diese Mischung aus Gesang, Gebet und Stille, unterstützt von dem besonderen Raum, denn alle Teilnehmer sitzen oder knien auf dem Teppichboden, machen die ganz besondere Stimmung dieser Gottesdienste aus. Besonders schön waren unsere beiden letzten Abendgottesdienste, der Kreuzgottesdienst am Freitag und das Lichterfest am Samstag, bei dem jeder Teilnehmer eine eigene Kerze erhält, was die Stimmung noch einmal fördert.
Taizé ist eine ökumenische Gemeinschaft von Brüdern, die sich bereits 1945 gegründet hat und die sich für Frieden und Versöhnung, mit besonderem Augenmerk auf die Jugend, einsetzt. Im Gottesdienst knien und sitzen die Brüder in Ihren weißen Umhängen in der Mitte der Kirche, aber tagsüber gehen sie den unterschiedlichen Aufgaben nach, die die Gemeinschaft so mitbringt. So hat uns Bruder Thimote jeden Morgen begrüßt und eine kleine Einführung in den Tag, mit seinen unterschiedlichen Aufgaben, Workshops und Bibelgesprächen gegeben. Dabei gelang es ihm immer wieder mit seiner lockeren Art und ein paar morgendlichen Lockerungsübungen die Jugendlichen zu begeistern. Witzig war die gemeinsame Performance des Liedes „Halleluja, Preiset den Herrn". Bruder Thimote teilte dazu die Gruppe in zwei, später drei Gruppen ein. Die eine Gruppe sang immer „Halleluja", die andere „Preiset den Herrn". Die jeweilige Gruppe, die gerade performte, musste dazu aufstehen, die andere sich hinsetzen. Durch dieses auf und ab kam auch in den letzten Anwesenden der nötige Schwung für den Tag.
Da wir nachmittags etwas Zeit hatten, konnten wir uns auch einmal das kleine Städtchen Cluny ansehen und ein paar typische französische Spezialitäten kosten. Außer dem hatten wir viel Freude an den durchrauschenden TGVs die wir von einer nahen Eisenbahnbrücke beobachten konnten und die extra für uns gehupt haben.
Die Woche verging wie im Flug und so waren wir schon etwas traurig, als wir am Palmsonntag wieder fahren mussten. Für viele war es sicher nicht die letzte Fahrt nach Taizé, auch alleine schon, um die neu gewonnen Freunde aus anderen Teilen Deutschlands oder der Welt wiederzusehen.
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